Was wir brauchen
Energie und Nährstoffe – Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett
Alle reden von Energie, von Vitalstoffen der einen oder anderen Art, aber wer weiß schon genau, woraus zum einen unsere Nahrung genau besteht und wie viel wir von alledem wirklich brauchen. Was wir an Energie benötigen – außer der Energie für den Grundumsatz, die für die Aufrechterhaltung der Körperprozesse an sich benötigt wird –, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Vom Alter, vom Geschlecht, von der allgemeinen Konstitution, und natürlich davon, wie viel wir uns bewegen. Wer viel sitzt, braucht weniger Energie als jemand, der schwer körperlich arbeitet.
Doch die Menge allein macht’s nicht. Wichtig ist auch, in welchem Verhältnis wir die Energielieferanten zu uns nehmen (Nährstoffrelation).
Die drei Hauptkomponenten begegnen uns im Idealfall in einem ausgewogenen Verhältnis. Eiweiß liefert 10 bis 15 Prozent der Energie und Fett 25 bis 30 Prozent. Den Löwenanteil aber bestreiten die Kohlenhydrate mit 55 bis 65 Prozent.
Woraus unsere Nahrung besteht
Die Nahrung teilt sich auf in Lebensmittel (Nahrungsmittel) und Genussmittel. Alle pflanzlichen und tierischen Lebensmittel bestehen im Wesentlichen aus folgenden Inhaltsstoffen:
Die energieliefernden Nährstoffe: Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate.
Eiweiß besteht aus 20 Aminosäuren, davon sind 8 essentiell, das heißt, der Körper kann sie nicht selbst herstellen.
Fett besteht aus gesättigten, ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, davon sind 2 essentiell.
Kohlenhydrate bestehen aus den Einfachzuckern (Monosaccharide) Glucose, Lactose und Fructose, wobei die letzten beiden in der Leber in Glucose (Blutzucker) umgewandelt werden.
Glucose dient der Ernährung des Gehirns und der Muskeln und sichert die Energiegewinnung im Zitronensäurezyklus des Stoffwechsels.
Die Zweifachzucker (Disaccharide) Saccharose (Fructose + Glucose), Maltose (Glucose) und Lactose (Galaktose + Glucose) und die Mehrfachzucker (Polysaccharide) werden im Stoffwechsel zu Glucose abgebaut.
Kohlenhydrate kommen in tierischen Lebensmitteln nicht oder nur in sehr geringen Mengen in Form von Glykogen vor
„Die Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate.“ – Bei einem Mangel an Kohlenhydraten von kleiner 20% des Energiebedarfs kommt es zu Stoffwechselstörungen, denn das Fett wird nicht mehr verbrannt, sondern in Ketonkörper umgewandelt.
Wirkstoffe
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essentielle Fett- und Aminosäuren.
Schutzstoffe
Pflanzliche Lebensmittel enthalten außerdem:
Ballaststoffe (unverdauliche Kohlenhydrate) und Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine)
Beistoffe
Wasser und organische Säuren
Risikosubstanzen
Tierische Lebensmittel enthalten außerdem Cholesterin und Transfettsäuren, die oberhalb einer zulässigen Grenze schädlich wirken.
Schadstoffe
Genussmittel enthalten die Schadstoffe Alkohol und Koffein.
Die wichtigsten Körperaufbaustoffe zum Wachstum und zur Erneuerung der Zellen sind:
• Eiweiß
• essentielle Fettsäuren und
• die Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen
Um die körpereigenen Enzyme (Fermente) aufzubauen brauchen wir außer Eiweiß die B- und K- Vitamine. Beim Abbau der Eiweiße entstehen Schadstoffe (Ammoniak), die entgiftet werden müssen.
Pflanzliche Eiweiße beinhalten weniger Schadstoffe als tierische Eiweiße. Insgesamt sollte die Eiweißzufuhr sollte nicht unter 10 % und nicht über 15 % des Energiebedarfs liegen.
Fette sind Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K, und sie liefern die essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure (ω6) und Linolensäure (ω3).Bei einer Fettzufuhr kleiner 20 % des Energiebedarfs kann ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen entstehen und bei Fettzufuhr grösser 30 % des Energiebedarfs wird Depotfett angelegt – mit anderen Worten: Wir werden dick.
Die Berechnung des Energiebedarfs
Der durchschnittliche Energiebedarf eines Tages ergibt sich aus dem Grundumsatz (BMR = Basal Metabolic Rate), das heißt, der Menge an Energie, die der Körper braucht, um (im Ruhezustand) alle wichtigen Prozesse in Gang zu halten, und zusätzlich aus der Energie, die wir bei körperlichen Aktivitäten benötigen (PAL = physical activity level) als das Mehrfache des Grundumsatzes.
| Alter | Energiefaktor FE | |
|---|---|---|
| männlich | weiblich | |
| 0-4 Monate | 0,69 | 0,67 |
| 4-12 Monate | 0,85 | 0,84 |
| 1-4 Jahre | 1,03 | 0,97 |
| 4-7 Jahre | 1,13 | 1,04 |
| 7-10 Jahre | 1,22 | 1,10 |
| 10-13 Jahre | 1,29 | 1,15 |
| 13-15 Jahre | 1,37 | 1,17 |
| 15-19 Jahre | 1,22 | 1,02 |
| 19-25 Jahre | 1,20 | 0,98 |
| 25-51 Jahre | 1,16 | 0,95 |
| 51-65 Jahre | 1,06 | 0,92 |
| > 65 Jahre | 0,98 | 0,87 |
| PAL | Arbeitsschwere |
|---|---|
| 1,2 | ausschließlich sitzende oder liegende Lebensweise |
| 1,4 – 1,5 | Sitzende Tätigkeit |
| 1,6 – 1,7 | Sitzende Tätigkeit, teilweise stehend und gehend |
| 1,8 – 1,9 | Überwiegend gehende und stehende Arbeit |
| 2,0 – 2,4 | Körperlich anstrengende berufliche Arbeit |
| +0,3 | für anstrengende Freizeitaktivitäten |


