E-Nummern – Eine Übersicht
Zusatzstoffe werden EU-weit zugelassen, vergeben und mit E-Nummern (Europa-Nummern) gekennzeichnet. Viele von ihnen sind gesundheitsschädlich, besonders für Personen mit Vorerkrankungen und vor allem Kinder.
Zusatzstoffe werden in Funktionsklassen zusammengefasst. Es gibt Funktionsklassen, deren Zusatzstoffe überwiegend aus optischen und geschmacklichen Gründen eingesetzt werden, um den Umsatz zu steigern.
Farbstoffe und Farbpigmente dienen der optischen Aufbesserung und der Vortäuschung einer besseren Qualität der Lebensmittel (E100 – E199). Farbstabilisatoren verhindern Farbveränderungen.
Konservierungsstoffe dienen der Verlängerung der Haltbarkeit (E200 – E290).
Säuerungsmittel und Säuren senken den pH Wert, wirken konservierend, geschmacksverstärkend und verleihen einen sauren Geschmack (E290 -297).
Antioxydationsmittel behindern die Reaktion von Luftsauerstoff mit Lebensmitteln und sorgen ebenfalls für längere Haltbarkeit (E300 – E322).
Komplexbildner binden Mineralien und unterstützten dadurch die Wirkung von Antioxidantien und Konservierungsstoffen (E331 – E385).
Säureregulatoren erhöhen den pH Wert oder halten ihn konstant, verändern aber nicht den Geschmack (E325 –E380).
Geschmacksverstärker dienen der Intensivierung von Geschmackseindrücken. Sie lassen die Lebensmittel immer gleich schmecken (E620 –E640).
Süßungsmittel wie Zuckeraustauschstoffe (Zuckeralkohole) und Süßstoffe sind in vielen Diät-Lebensmitteln enthalten (E950 –E970).
Eine andere Funktionsklasse ist diejenige, in der aus technologischen Gründen Zusatzstoffe eingesetzt werden, die zur schnelleren und kostengünstigen Produktion dienen.
Emulgatoren verbinden ursprünglich nicht miteinander vermischbare Stoffe (z.B. Fett mit Wasser); Stabilisatoren wirken ergänzend zum Emulgator, damit das Gemisch bzw. die Emulsion stabil bleibt.
Verdickungsmittel halten Lebensmittel feucht und beeinflussen das Schmelzverhalten und das Kaugefühl.
Geliermittel werden zum Binden von Flüssigkeiten verwendet. Sie geben dem Lebensmittel eine feste Form.
Feuchthaltemittel verhindern das Austrocknen von Lebensmitteln an der Oberfläche, indem sie das enthaltene Wasser binden.
Backtriebmittel setzen Gase frei und erhöhen dadurch das Teigvolumen.
Mehlbehandlungsmittel verbessern die Backeigenschaften des Mehls.
Schaummittel ermöglichen es, durch Verkleinerung und bessere Verteilung der Luftbläschen mehr und stabilere Schäume zu erzeugen.
Modifizierte Stärke ist eine chemisch oder physikalisch veränderte natürliche Stärke, damit sie technischen Anforderungen besser genügen kann.
Festigungsmittel sorgen dafür, dass die Festigkeit und Frische der Lebensmittel bei und nach der Ernte bzw. Verarbeitung erhalten bleibt.
Füllstoffe erhöhen das Volumen eines Lebensmittels durch „Verdünnen“ mit Wasser, Ballaststoffen und sonstigen nicht verdaubaren Füllstoffen.
Trennmittel (Rieselhilfen) verhindern das Verkleben und Verklumpen von Lebensmitteln.
Trägerstoffe vereinfachen den Einsatz von Lebensmittel-Zusatzstoffen bei geringen Dosierungsmengen, vor allem bei Aromen und Süßstoffen.
Überzugsmittel verleihen dem Lebensmittel ein glänzendes Aussehen. Sie verhindern das Austrocknen und den Verderb des Lebensmittels.
Schaumverhüter vermindern oder verhüten unerwünschte Schaumbildung bei der Lebensmittelherstellung.
Schmelzsalze verhindern die Absonderung von Fett und Molke bei der Käseherstellung.
Treib- und Packgase (Schutzgas) pressen Lebensmittel aus der Verpackung, schützen vor Verderb und vor Druckbeschädigung.
Was wir lieber nicht essen sollten
Gesundheitschädlich
E102, E104, E110, E122, E123, E124, E127, E129, E142, E150c, E151, E154, E155, E180, E239, E284, E285, E385, E425, E512, E999.
Gefahr von Nebenwirkungen
E160a, E330, E331, E332, E333, E574, E575, E576, E577, E578, E579, E585, E950, E951, E961, E962, E965, E966, E967, E1200.
Gefährlich für Kinder
E102, E104, E110, E120, E122, E123, E124, E127, E129, E142, E150c, E151, E154, E155, E160b, E180, E210, E211,E212, E213, E214, E215, E218, E219, E220, E221, E222, E223, E224, E226, E227, E228, E234, E235, E239, E249, E250, E251, E252, E284, E285, E321, E330, E331, E332, E333, E338, E339, E340, E341, E343, E385, E405, E407, E407a, E410, E412, E413, E414, E417, E425, E432, E433, E434, E435, E436, E442, E450, E451, E452, E473, E474, E475, E481, E482, E483, E491, E492, E493, E494, E495, E512, E520, E521, E522, E523, E541, E554, E570, E620, E621, E622, E623, E624, E625, E626, E627, E628, E629, E630, E631, E632, E633, E634, E635, E640, E950, E951, E952, E954, E957, E959, E965, E966, E967, E999.
Allergieauslösend
E101, E102, E104, E110, E1105, E120, E122, E123, E124, E127, E129, E131, E132, E1505, E151, E1519, E154, E155, E180, E200, E202, E203, E210, E211, E212, E213, E214, E215, E218, E219, E232, E239, E310, E311, E312, E319, E320, E321, E380, E405, E407, E407a, E410, E412, E413, E414, E220, E223, E224,E230, E231, E417, E421, E426, E479b, E620, E621, E622, E623, E624, E625.
Gefahr von Übergewicht
Geschmacksverstärker und Süßungsmittel führen schnell zu Übergewicht, da die Food-Designer appetitanregende Produkte kreieren, die Abhängigkeit erzeugen. Das sind die Zusatzstoffe, die sie dabei einsetzen.
E620, E621, E622, E623, E624, E625, E626, E627, E628, E629, E630, E631, E632, E633, E634, E635, E640, E950, E951, E952, E954, E955, E957, E959, E961, E962.
Gefahr für Knochen und Nieren sowie Gefahr der Verkalkung
Hier sind in erster Linie die Phosphate (in großen Mengen in koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken enthalten) zu nennen. Sie können die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen behindern. Hohe Phosphatzufuhr kann zu Knochenschwund, Nierenerkrankungen, Kalkablagerungen, Organschäden und anderen frühzeitigen Alterserscheinungen führen.
E338, E339, E340, E341, E343, E450, E451, E452
Gefahr für Asthmatiker
Sulfite behindern die Aufnahme von Vitamin B1 und können zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Speziell bei Asthmatikern kann Sulfit-Schübe hervorrufen.
E220, E221, E222, E223, E224, E226, E227, E228, E242
Krebsverdacht nicht geklärt
E150c Zuckerkulär steht in USA unter Krebsverdacht. E249, E250, E251, E252 Nitrit und Nitrat behindert den Sauerstofftransport im Blut, und es können sich krebserregende Nitrosamine bilden. E280, E281, E282, E283 Propionate verursachen im Tierversuch krebsähnliche Veränderungen. Sie wurden 1988 in Deutschland verboten. Seit 1996 sind sie in der EU wieder zugelassen. E951 Aspartam enthält Phenylalanin. In Tierversuchen zeigte sich ein teilweise erhöhtes Krebsrisiko.
Gentechnisch hergestellt oder in Nanogröße vorhanden
(Beides muss nicht gekennzeichnet werden. Dabei sind die Risiken der Gen- und Nanotechnologie sind noch nicht bekannt.
E101, E1103, E1105, E1200, E1404, E1410, E1412, E1413, E1414, E1420, E1422, E1440, E1442, E1450, E1451, E1505, E150a, E150b, E150c, E150d, E160a, E160b, E160c, E160d, E234, E235, E270, E300, E301, E302, E304, E306, E307, E308, E309, E310, E311, E312, E322, E330, E331, E332, E333, E363, E380, E415, E418, E420, E421, E422, E426, E460, E461, E462, E463, E464, E465, E466, E468, E469, E470a, E470b, E471, E472a, E472b,E472c, E472d, E472e, E472f, E473, E474, E475, E476, E477, E479b, E491, E492, E493, E494, E495, E570, E574, E575, E576, E577, E578, E579,E585, E620, E621, E622, E623, E624, E625, E626, E627, E628, E629, E630,E631, E632, E633,E920, E951, E953, E957, E965, E966, E967, E968.
Keine Kennzeichnungspflicht
Eines der größten Probleme beim Verzehr verarbeiteter und mit Zusatzstoffen versetzten Lebensmittel ist die in vielen Fällen fehlende Kennzeichnungspflicht. So müssen zum Beispiel Zusatzstoffe, die nur dem technischen Herstellungsprozess dienen, nicht in der Zutatenliste erwähnt werden.
Auch Lebensmittel, bei denen die größte Einzelfläche der Verpackung kleiner als 10 Quadratzentimeter ist, müssen nicht gekennzeichnet werden.
Eingeschränkte Kennzeichnungspflicht
Bei lose verkauften Lebensmitteln wie z.B. Brötchen und Aufschnitt muss im Verkaufsraum lediglich ein Schild mit den Gruppenbezeichnungen der Zusatzstoffe aushängen oder auf Verlangen eine Liste mit den Zusatzstoffen einsehbar sein.
Quelle der E-Nummern
„Was bedeuten die E-Nummern?“ von der Verbraucherzentrale Hamburg, 67. Auflage 2015, ISBN 978-3-922940-47-0