Krank durch falsche Ernährung
Die Lebensmittelindustrie verspricht viel. In glanzvollen Anzeigen und pfiffigen Fernsehspots zeigt sie uns eine Welt, die besser und gesünder ist als das, was wir früher einmal gelernt haben. Aber hält sie ihre Versprechen auch? Eine Analyse.
In unserer heutigen Welt hat die Lebensmittelindustrie mehr als starken Einfluss auf die Ernährung. Sie betreibt ihre eigene Forschung, die allerdings eher nicht der gesunden Ernährung dient, sondern der Umsatzsteigerung. So werden die natürlichen Lebensmittel in einzelne Teile zerlegt. Der für die Ernährung wertlosere Teil wird verarbeitet. Weißbrot enthält im Wesentlichen nur noch die Stärke des Korns. Fast alle essentiellen Vitamine und Mineralstoffe und die bioaktiven sekundären Pflanzenstoffe (Phytamine) und Ballaststoffe des Korns werden auf ein Viertel reduziert. Die meisten so bearbeiteten Nahrungsmittel werden durch die Zugabe von Zucker, Fett, Salz und Zusatzstoffen schmackhafter gemacht. Diverse Hilfsmittel machen sie haltbar. Nachdem die Ernährungsindustrie den natürlichen Lebensmitteln die wichtigsten Stoffe entzogen hat, kommt die Nahrungsmittelergänzungsindustrie auf den Plan. Sie verdient viel Geld damit, das Verlorene in Tablettenform angeblich zu ersetzen. Dabei ist längst erwiesen, dass in Einzelkomponenten zerlegte Wirkstoffe, die nur im Verbund richtig wirken, keinen Effekt haben, ja, sich sogar negativ auf den Organismus auswirken können. Die Vitamine A, E und C wirkt als Antioxydantien (Fänger der schädlichen freien Radikale), wenn wir Obst und Gemüse essen. Es wirkt teilweise gegenteilig, wenn wir Vitamin C in Tablettenform zu uns nehmen. Darüber hinaus ist die Menge der von der Nahrungsmittelindustrie entfernten essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen, bioaktiven Phytaminen und Ballaststoffen viel zu groß, als dass wir sie durch zwei oder drei Nahrungsergänzungsmittel ersetzen könnten.
Auch die Pharmaindustrie, die Ärzte und die Apotheken leben gut von der weit verbreiteten falschen Ernährung. Sie versuchen zwar, die Folgen falscher Ernährung zu heilen. Aber nicht, indem sie Hinweise für die richtige Ernährung geben – daran verdienen sie nichts. Sie behaupten, mit Medikamenten helfen zu können, die jedoch mit Ihren Nebenwirkungen den Körper, der durch falsche Ernährung bereits angegriffen ist, noch weiter schwächen.
Zweiklassengesellschaft
Da die Politik, das heißt das Landwirtschafts-, Gesundheits-, und Familienministerium in der Regel die Interessen der Industrie vertreten, ist es unabdingbar, sich durch gezielte und seriöse Information eine eigene Meinung zu bilden. Denn es gibt eine wissenschaftlich fundierte richtige Ernährung. Diese Ernährung ist so natürlich und ganzheitlich wie möglich und enthält keine Zusatzstoffe. Die oben genannten Interessengruppen verdienen nichts an ihr. Würden die meisten Menschen zu einer gesunden Ernährung zurückfinden, würden Lebensmittel- und Pharmaindustrie starke Verluste erleiden, die meisten Ärzte und Apotheker würden arbeitslos.
Tatsächlich gibt es immer mehr Menschen, die gut informiert sind und sich richtig ernähren. Andere hingegen wissen viel zu wenig, um sich richtig ernähren zu können und glauben den Vorspiegelungen der Industrie unbesehen.
Es wird Zeit, den Dschungel von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Falschaussagen zu lichten. Die Arbeiten des Verfassers zur Qualität der Lebensmittel und zur Qualität der Ernährung enthalten den heutigen Wissensstand über Ernährung. Sie kann alle Wiedersprüche aufdecken und alle Falschaussagen richtigstellen.
Zusatzstoffe, E-Nummern und Co.
Wir alle wissen, dass Vanillezucker keine Vanille enthält. Aber wissen wir auch, welche Fülle an Zusatzstoffen sich insgesamt in unseren Lebensmitteln befindet? Einige mögen eher harmlos sein. Die meisten aber sind schädlich. Als die Zulassung der Zusatzstoffe EU-weit angeglichen wurde, hat man die wirtschaftlichen Interessen der Industrie über den Gesundheitsschutz gestellt. Der Verbraucher muss sich also selbst informieren, welche Zusatzstoffe worin enthalten sind und welche seiner Gesundheit schaden.
Mit Zusatzstoffen können natürliche, aber teure Lebensmittel zum Spottpreis nachgebaut werden. Fertiggerichte schmecken als kämen sie aus Omas Bratröhre, strotzen aber nur so von Dingen, die unsere Großmütter nie im Leben ins Essen gelassen hätten. Die Lebensmittelindustrie verdient sehr viel Geld damit. Das gelingt ihr, weil unsere Verzehrgewohnheiten so gesteuert werden, dass wir alle diese ungesunden Dinge mehr als nötig essen. Fertiggerichte sin der Renner. Die Zubereitung der Speisen wird vom Haushalt in die Fabrik verlagert und automatisiert. Gelingen kann das nur mit Hilfe von jeder Menge Zusatzstoffen. Sie werden benötigt, um Struktur, Geschmack, Farbe und Haltbarkeit der verarbeiteten Lebensmittel zu gewährleisten sowie die störungsfreie Produktion der Lebensmittel sicherzustellen.
Beginnen wir mit einem scheinbar harmlosen Beispiel, den Aromen
Aromen müssen in der Zutatenliste mit dem Wort „Aroma“ oder einer genaueren Bezeichnung gekennzeichnet werden. Zutaten zu den Aromen müsse nicht gekennzeichnet werden.
Beispiel Erdbeeraroma
a. „Natürliches Erdbeeraroma“ muss zu mindestens 95 Prozent aus dem ursprünglichem Lebensmittel gewonnen werden. Auch die restlichen 5 Prozent müssen natürlichen Ursprungs sein und dürfen nur zur Standardisierung oder zur Verleihung einer frischeren, schärferen oder grüneren Note verwendet werden.
b. „Natürliches Aroma Typ Erdbeere“ wird aus beliebigen natürlichen Grundstoffen erzeugt, hier z.B. Erdbeeraroma, das aus Sägespänen hergestellt wird.
c. „Erdbeeraroma“ (auch Aroma mit Erdbeergeschmack) ist ein rein künstlich hergestelltes Aroma, das heißt ein chemisch definierter Stoff mit Aromaeigenschaften.
Die einfache Bezeichnung „Erdbeeraroma“ (ohne den Hinweis „natürlich“) ist als Geschmackshinweis zu verstehen, nicht jedoch als Hinweis auf die verwendeten Ausgangsstoffe, d. h. das Aroma schmeckt nach Erdbeere, besteht aber nicht aus Erdbeeren.
Ohne Aromen (dem Geschmack aus dem Labor) wären viele Erzeugnisse unverkäuflich. Sie sind notwendig, um geschmacklose Rohstoffe aufzuwerten, um den Beigeschmack der Lebensmitteltechnik zu maskieren und um die Haltbarkeit zu verlängern, wenn der echte Geschmack längst verflogen ist. Und das ist noch nicht alles.
Durch die intensiv schmeckenden Aromen geht das natürliche Geschmacksempfinden verloren. Am Ende erscheint das feine natürliche Aroma als flach und fade, das Kunstaroma hingegen als der „eigentliche“ volle Geschmack. Der intensive Geschmack verführt dazu, zu viel zu essen und Übergewicht anzusetzen.
Insbesondere bei den Aromen ist die Kennzeichnung trügerisch. Denn neben den aromatisierenden Bestandteilen dürfen Aromen Lösungsmittel, Füllstoffe, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Alkohol enthalten, die in der Zutatenliste nicht angegeben werden müssen.
Fazit: Alle Kennzeichnungen an Lebensmitteln, besonders die harmlos scheinenden, sind stets mit Vorsicht zu genießen.
Weiterführende Informationen: E-Nummern – Eine Übersicht
Enzyme
Enzyme sind die Wunderwaffe der Nahrungsindustrie. Denn wie bei vielen anderen versteckten Zutaten ist eine Deklaration der Enzyme und deren Zusatzstoffe in der Zutatenliste nicht zwingend vorgeschrieben. Dadurch können allerlei Zusatzstoffe (wie Konservierungsmittel, Äthylenglykol, Propylenglykol oder Sulfit) undeklariert in Lebensmittel eingeschleust werden. Enzyme werden überwiegend aus gentechnisch bearbeiteten Mikroorganismen gewonnen und zur mikrobiellen Sicherheit oft bestrahlt.
Was tun Enzyme?
Die dienen der effizienten Produktion von industriell hergestellten Lebensmitteln z.B. bei der Marmeladenherstellung, bei der Weinherstellung und beim Backen. Sie dienen als Fleischzartmacher, sie ermöglichen es, aus Schlachtabfällen scheinbar hochwertige Wurst- und Fleischwaren zu erzeugen und sie erschließen verborgene Aromaquellen.
Der Einsatz von Enzymen bringt eine ganze Reihe von Problemen mit sich.
Zuallererst seien hier die toxikologischen Probleme genannt, die in der Regel vom Herstellungsprozess abhängen. Viele Enzyme werden aus Schimmelpilzen, Bakterien oder den Drüsen von Schlachtvieh gewonnen. So können Mykotoxinen, Endotoxinen oder pathogenen Keime eingeschleppt werden.
Darüber hinaus enthalten die meisten Enzyme so genannte „Nebenaktivitäten“, das heißt, je nach Herkunft und Extraktionsbedingungen weitere Enzyme, die die toxikologische Prüfung des reinen Enzyms nicht mit erfasst. Als reaktive Eiweiße enthalten Enzyme ein deutliches allergenes Potenzial, das nicht immer durch Erhitzen ausgeschaltet wird.
Glutamat als Beispiel für einen Zusatzstoff
Haben Sie schon einmal vom „China Restaurant Syndrom“ gehört. Es meint Taubheitsgefühl im Nacken, an Rücken und Armen sowie Herzklopfen, Kopfschmerzen und Schwächegefühl. Als Übeltäter wird das in Chinarestaurants häufig verwendete Glutamat verdächtigt. Der Geschmacksverstärker ist der wichtigste und mengenmäßig am meisten eingesetzte Zusatzstoff der Nahrungsindustrie. Er führt zu einem künstlich aufgepeppten Einheitsgeschmack und täuscht über eine schlechte Qualität von Lebensmitteln hinweg. Dabei ist es so appetitanregend, das zu allem Überfluss auch noch Übergewicht begünstigt wird.
Glutaminsäure ist eine nicht essentielle Aminosäure, die der menschliche Organismus selber herstellen kann Die Salze der Glutaminsäure werden Glutamate genannt. Glutaminsäure ist ein wichtiger Baustein von Proteinen. Daneben ist Glutamat einer der wichtigsten erregenden Botenstoffe (Neurotransmitter) im Zentralen Nervensystem (ZNS). Aus der Neurophysiologie wissen wir, dass eine Überdosis dieses Neurotransmitters das ZNS schädigen kann. Die Medizin führt zahlreiche Nervenleiden wie Alzheimer, Parkinson und Epilepsie auf Störungen des Glutamat-Stoffwechsels im Gehirn zurück. In größerer Dosis genommen, kann Glutamat die Blut-Hirnschranke und die Plazenta-Schranke überwinden.
Wer Glutamat vermeiden will, vermeide die Zusatzstoffe E620 bis E625. Allerdings kann sich Glutamat aber auch unter den Kennzeichnungen „Aroma“, „Würze“, „Trockenmilcherzeugnis“, „fermentierter Weizen“, „Carrageen“, „Maltodextrin“ und „Hefeextrakt“ (meist bei Bioprodukten) verstecken.
Fazit
Man kann es nicht oft genug wiederholen. Um gesund zu bleiben – oder zu werden – ist es notwendig, so viel wie möglich unverarbeitete Lebensmittel zu nutzen und selbst zuzubereiten. Bioprodukte sind anderen immer vorzuziehen, denn sie enthalten keine künstlichen Farbstoffe und keine Geschmacksverstärker. Gen- und nanotechnisch hergestellte Zusatzstoffe sind in Bio-Lebensmitteln nicht erlaubt.